Die Pram

Die Pram ist ein kleiner, aber sehr bedeutender Fluss in Oberösterreich. Sie hat ihren Ursprung im Hausruckviertel, wo mehrere Bäche in der Gegend um Gaspoltshofen zusammenfließen, und schlängelt sich dann auf einer Länge von rund 67 Kilometern durch das sanft hügelige Innviertel. Auf ihrem Weg begleitet sie Wiesen, Felder, kleine Wälder und Dörfer, bis sie schließlich bei Wernstein am Inn in den großen Inn mündet.

In ihren kühleren Abschnitten fühlen sich Bachforellen und Äschen wohl, während in ruhigeren Bereichen auch Hechte oder Karpfen anzutreffen sind. Am Ufer huscht der leuchtend blaue Eisvogel vorbei, Graureiher waten durchs seichte Wasser, und Wasseramseln oder Gebirgsstelzen suchen nach Insekten. Auch Frösche, Kröten und Libellen finden hier geeignete Lebensräume, und seit einigen Jahren hat sogar der Biber die Pram wieder für sich entdeckt. Mit seinen Dämmen gestaltet er die Landschaft ganz neu und sorgt für zusätzliche Vielfalt in der Natur.

Früher nutzten die Menschen sie, um Mühlen anzutreiben oder Fische zu fangen, heute schätzen sie die Pram vor allem als Ort der Erholung: zum Spazieren, Radfahren, Angeln oder einfach zum Innehalten und Genießen. 

Die Pram, die heute so ruhig und idyllisch durch das Innviertel fließt, hat in den letzten Jahrhunderten einige Veränderungen erlebt. Ursprünglich, bis weit ins 18. Jahrhundert hinein, schlängelte sie sich noch ganz naturbelassen durch das Pramtal. 

Mit dem 20. Jahrhundert wurde die Pram im Zuge von Regulierungsarbeiten begradigt. Uferbefestigungen und ein geradlinigerer Verlauf sollten Überschwemmungen verhindern und den Wasserabfluss beschleunigen. 

Zwischen 2011 und 2013 wurden in den Gemeinden Zell an der Pram und Riedau Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Seitdem werden weitere Abschnitte nach und nach renaturiert, um den ökologischen Zustand des Flusses zu verbessern und gleichzeitig einen moderneren Hochwasserschutz mit der Rückkehr zu mehr Natürlichkeit zu verbinden.